Banaterland - Heimatland
Es lebt` ein fleißiger Menschenschlag
im herlichen Banat,
den man vor vielen Jahren
dort angesiedelt hat.
Sie kamen aus deutschen Landen,
vom Schwarzwald und vom Rhein;
sie zogen zur Donau hinunter
und schiften in Ulm sich ein.
Sie suchten ein besseres Leben.
geführt von der Kaiserin Hand,
doch fanden sie nur Not und Elend,
Malaria und ein sumpfiges Land.
Die Ersten, bald fanden den Tod,
die Zweiten nur bittere Not,
erst später nach mühsel`ger Arbeit
dann fanden die Dritten, das Brot.
Als endlich der Boden war fruchtbar,
erblühte das herrliche Land,
durch reichlichen Kindersegen
und fleißige schwäbische Hand.
Noch mussten sie vieles erdulden,
durch Frondienst und Robot,
bis endlich kam die Freiheit,
die Erlösung aus bitterer Not.
Doch kam dann wieder nur Krankheit,
wie Cholera, Ruhr und die Pest.
In vielen schwäbischen Häusern
hielt der Tod, sein Erntefest.
Als all das war überstanden,
da griff man von neuem nun ein,
auf dem Felde, wiegt gold`ne Ähre,
auf den Hügeln da blühte der Wein.
Man glaubte, die schlechten Zeiten
für immer sind nun vorbei,
und fröhliche Kinderscharen
sangen Lieder, vom schönen grünen Mai.
Der fruchtbarste Boden der Erde,
er schenkte das Weißeste Brot,
die Menschen waren glücklich, zufrieden,
vergessen schien all ihre Not.
Doch währte auch dies nicht gar lange:
zwei Kriege erschüttern die Welt;
die Frauen versorgen die Heimat,
die Männer steh`n draußen im Feld.
Gar manches Weibe und Kindlein alleine,
stand nun auf dieser Welt.
Und als das Feuer erloschen,
die Welt in Trümmern nun lag,
war das ein trauriger Friede
so voller Weh und voll Klag´,
Gar manch junge Mutter
riss weg, man nun von ihrem Kind;
man schleppte sie nach Russland,
wo viele heut`noch sind.
Geschwächt von schwerster Arbeit
und kargem, russischem Brot,
so waren unsere Schwaben
vom Hungertode bedroht.
So manches junge Schwabenherz
fand dort, seine letzte Ruh;
so manchen Vater, manch Mutter
deckt Russlands Erde noch zu.
Der Heimat, sind viele nun entfloh`n,
in Angst vor dem grimmigen Feind;
so manche Familie zerissen
und niemals wieder vereint.
Nun sollte die Zeit endlich kommen,
das jeder in Frieden nun lebt,
und in der jungen Schwabenbrust
das Herze wieder höher schlägt.
Da kommt nun, das schmähliche Ende
der Schwaben, im Banater Land,
es wird von Fremden belagert
wie Muscheln am Meeresstrand.
Ob arm, ob reich, es wird enteignet,
vertrieben von Hof und Feld,
beschimpft und gar verachtet,
wer als Deutscher, sich bekennt.
Gepfercht in verschloßenen Zügen
man ganze Familien verschleppt.
Auch diese, fünf schwere Jahre
nicht jeder dort, hat sie überlebt.
Zerstreut auf endlosem Felde,
als Dach nur das Himmelszelt,
und das: nach sechs Jahren dann Frieden,
so zeigt man den Schwaben die Welt.
Zehntausend treue Schwaben
so ohne Wasser und Brot,
im eigenen Vaterlande,
sind wieder von neuem bedroht.
Ein Blick in die Speicher und Ställe,
ein Blick auf`s brache Feld...
Das Werk, unserer Väter und Ahnen
wohl niemand, im Stande es hält.
Die Schwaben, sie fühlen das Ende
für sich, im Banaterland
und sehnen sich wieder zurück,
zurück in ihr Mutterland.
Wohl finden sie Friede und Freiheit
im neuen Heimatland,
doch manchmal noch schlaflose Nächte
in Sehnsucht an`s Banaterland.
O Heimatland, Banaterland,
wie sehr wir dich geliebt!
Wer weiß, ob irgendwann ein Volk
dir diese Liebe, gibt?!
O Gott, hilf deinen Kindern
und reich ihnen die Hand
und gib ihnen dein Segen
im neuen, deitschen Heimatland.