Banater Schwaben

(Deutsch – Stamora)

 

Wir sind Banater Schwaben,

„Deutsch – Stamora“ unser Ort,

wo einst gelebt wir haben,

fast alle zogen fort.

 

Es ist nicht leicht gefallen,

die Heimat zu verlassen,

so ging es wohl fast allen,

schwer war’s, Entschluss zu fassen.

 

Viel ist zurückgeblieben,

Hausrat, Hof und Haus,

wir fühlten uns getrieben

und wanderten drum aus.

 

Viel ist zurückgeblieben,

Wiesen, Weiden, Felder,

die Landschaft, die wir lieben,

Bäche, Hügel, Wälder.

 

Viel ist zurückgeblieben,

Brauchtum und Kultur,

so manches, das wir lieben,

auch unsres Lebens Spur.

 

Viel ist zurückgeblieben,

die Gräber unserer Ahnen,

es kann manchmal betrüben

auf unseren neuen Bahnen.

 

Viel ist zurückgeblieben,

auch die Traditionen,

doch gar nichts ist verloren:

Im Herzen tut alles Wohnen!

 

Wir sind Banater Schwaben

und waren - unbenommen -,

ab siebzehnhundertzwanzig

als Kolonisten sehr willkommen.

 

Doch im Verlauf der Zeiten,

im Zuge der Geschichte,

wurde stetig alles schlechter,

gab es Negativberichte.

 

Besonders nach dem Weltkrieg zwei

begann die große Wende,

Freiheitsverlust Gängelei

ließ ahnen uns das Ende.

 

Wir wollten endlich leben,

frei von der Diktatur,

nach besserem Leben streben,

das ging demokratisch doch nur.

 

Frei von Kommunisten,

von Willkür und Schikanen

ein schöneres Leben fristen

in freiheitlichen Bahnen.

 

Die Heimat ist verloren,

gar mancher fühlt noch Schmerz,

eine neue Heimat ist gewonnen,

für die fühlt auch das Herz.

 

In Deutschland leben die meisten,

denn hier die Wurzeln liegen

etliche noch weiter reisten,

sich dort dem Schicksal zu fügen.

 

Mit Zuversicht und Tatkraft

Begann eine neue Zeit,

begann ein neues Leben,

wir waren dafür bereit.

 

Die Gemeinschaft, die wir hatten,

ist leider zwar zerstoben,

drum soll gelegentliche Treffen

man pflegen stets und loben.

 

Zum Beispiel das Heimattreffen

In Leimen alle zwei Jahre,

um zu schauen und zu reden,

dass man Nostalgie erfahre.

 

Die Nachbarn, die Freunde, Verwandten,

die leben nun oft weit getrennt,

das gilt auch für die nur Bekannten,

deren Namen man fast kaum noch kennt.

 

Es lässt sich nichts mehr wenden,

die Banater Zeit ist vorbei,

dieses deutsche Kapitel tat enden

für anderes Leben, ganz neu.

 

Der Nachwuchs, der hier nun geboren,

der kann es wohl kaum ermessen,

das Wort: „Die Heimat verloren,

die Heimat ist unvergessen!“

 

Die neue Heimat im Sinn,

die alte Heimat im Herz,

die Sehnsucht zieht oft noch dort hin,

doch die Zeit kann heilen den Schmerz..

 

Wir sind Banater Schwaben.

Die Heimat? – Vergangenheit!

Unsere Zukunft, die wir haben?

Neue Heimat und neue Zeit.

 

* Rudolf Wagner, Lebensgefährte von Anni Schummer. *